19.02.2019 | Quelle: Detektor.fm
Christian Eichler
Klimaschutz ist keine Privatsache! Das zeigt auch das erste wirklich energieautarke Dorf Deutschlands. In Feldheim läuft alles rein über erneuerbare Energien.
Ganz Deutschland ist an die vier großen Energiekonzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall angeschlossen. Ganz Deutschland? Nein, das kleine Dorf Feldheim in Brandenburg leistet Widerstand; und ist in Sachen Energieversorgung gänzlich autark.
Vorzeigemodell in Sachen Klimaschutz
Dabei nutzt das Dorf lediglich erneuerbare Energien. Die Wärmezufuhr funktioniert über eine Biogasanlage. Den Strom beziehen die Feldheimer über Windkraftwerke und Solaranlagen. Und dafür haben sie sogar ein eigenes Stromnetz aufgebaut. Das ist in Deutschland bisher einzigartig.
Schwierigkeiten überwinden
Dafür haben alle zusammengearbeitet: der Bürgermeister der Stadt Treuenbrietzen, das Unternehmen „Energiequelle“ für erneuerbare Energien und die Feldheimer Bevölkerung. Die musste dafür einiges auf sich nehmen. Unter anderem mussten sie ein eigenes Energieunternehmen gründen. Und jeder Haushalt musste 3.000 Euro investieren.
Und die Idee war so ein bisschen: Können wir nicht einfach ein Kabel rüber legen und dann funktioniert das? Ja, das denkt sich so einfach, aber so einfach ist es nicht umgesetzt, weil einfach haufenweise Reglementierungen dagegen sprechen. – Stefan Them, Klimaschutzmanager der Stadt Treuenbrietzen
Doch es hat sich gelohnt. Die Feldheimer bezahlen nicht nur einen sehr niedrigen Strompreis, sondern setzen auch ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz.
Das Dorf Feldheim in Brandenburg hat sich allein mit erneuerbarer Energie unabhängig gemacht. Der Klimaschutzmanager der Stadt Treuenbrietzen Stefan Them, der auch für Feldheim zuständig ist, hat uns das Dorf gezeigt. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler erzählt Eva Weber von ihrem Besuch in Feldheim.
Also nur wegen dem Klimaschutz macht kaum einer was. Hier geht es auch wirklich um Geld: Es war günstig das so zu machen, es war sinnvoll das so zu machen. Aber es hat dann eben trotzdem den positiven Effekt, dass es gut für das Klima ist.
Stefan Them ist Klimaschutzmanager der Stadt Treuenbrietzen.