Quelle: MAZ
Datum: 26.03.2021
Redakteur: Isabelle Richter
Kurzlipsdorf. Die Firma Energiequelle möchte im Niedergörsdorfer Ortsteil Kurzlipsdorf eine Photovoltaikanlage errichten. Für mehr Hintergrundinformationen hatte der Bauausschuss Projektleiter Markus Tschorn eingeladen. Weil es sich um eine Fläche der Agrar GmbH Flämingland Blönsdorf (AFB) handelt, war auch Geschäftsführer Bernd Thiele anwesend. Er erklärte im Ausschuss, wie die Idee für das Vorhaben entstanden ist.
Laut Thiele habe man die Schweineproduktion in Kurzlipsdorf eingestellt. „Das war ein Standort mit 1300 Sauen. Dort wurden 30 000 Ferkel bis 28 Kilo erzeugt und hochgepäppelt und dann verkauft.“ Nach der Einstellung der Produktion, habe sich die AFB überlegt, wie das Areal sinnvoll genutzt werden kann. Dabei sei man laut Thiele letztendlich auf das Thema erneuerbare Energien und die Firma Energiequelle gekommen.
Diese möchte die Fläche nun gerne nutzen, um dort eine Photovoltaikanlage zu errichten. Wie Markus Tschorn erklärte, sollen von den zur Verfügung stehenden 7,2 Hektar rund 4,5 mit Photovoltaik ausgestattet werden. Die Anlage bestehe aus mehreren 1×2 Meter großen Modulen, die in vier Reihen auf sogenannten Modultischen errichtet werden und mit einer 20-Grad-Neigung nach Süden ausgerichtet sind. Die nicht mehr benötigten Gebäude der Schweinezuchtanlage sollen abgerissen und die Flächen entsiegelt werden. Das wäre der Abriss von insgesamt 13 Gebäuden, deren Grundfläche sowie weitere 1,5 Hektar die freigelegt werden. Drei Gebäude bleiben bestehen, da sie noch genutzt werden.
Die Niedergörsdorfer Gemeindevertretung hatte bereits im vergangenen Jahr die nötigen Vorbereitungen getroffen und festgelegt, dass Photovoltaikanlagen auf Konversions- und Brachflächen durchaus erwünscht sind und bevorzugt dafür zur Verfügung gestellt werden
sollen. Auf Ackerflächen dagegen nicht, beziehungsweise müsse dort der Einzelfall betrachtet werden.
In Kurzlipsdorf handele es sich laut der Bauausschussvorsitzenden Anja Bruckbauer (SPD) aber nur um einen sehr geringen Teil an Ackerfläche. Der Großteil ist Konversionsfläche und damit geeignet. Auch Projektleiter Markus Tschorn bestätigte, dass die Fläche durch das Vorhaben eher aufgewertet würde. Darüber hinaus ergänzte er: „Die Fläche kann zukünftig auch mal anderweitig genutzt werden, wenn unsere Photovoltaikanlage in den Ruhestand geht.“ Wolfgang Loof (Bürgergemeinschaft) konnte dem Plan ebenfalls zustimmen. „Bei diesem Einzelfall kann man feststellen, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche im Verhältnis zu den Stallanlagen und der Versiegelung nur einen geringen Anteil hat. Insofern hätte ich kein Problem, diesem Vorhaben zuzustimmen“, so der sachkundige Einwohner.
Ortsvorsteherin Sabine Zeckzer wollte von den Planern noch wissen, ob die Kurzlipsdorfer an der Planung beteiligt werden. Markus Tschorn bejahte dies und erklärte: „Energiequelle ist die Einbeziehung der Einwohner absolut wichtig.“ Weiterhin wollte Zeckzer wissen, wann die Photovoltaikanlage in etwa stehen würde, wenn die Gemeindevertretung in ihrer nächsten Sitzung dafür stimmt. Laut Tschorn sei das, „mit gutem Tempo“, bis Ende 2022 möglich. Zunächst sei die Einleitung eines B-Plan-Verfahrens notwendig. Dann müsse ein Bauantrag gestellt werden. Der Bau an sich dauere nur rund drei Monate. Die Kosten für Planung und Bau trägt allein die Firma Energiequelle. Der Gemeinde Niedergörsdorf entstehen keine Kosten. Laut Anja Bruckbauer (SPD) werde dies über einen städtebaulichen Vertrag geregelt. Im Bauausschuss fand das Projekt Zustimmung.
Die Empfehlung an die Gemeindevertretung, dem Vorhaben der Firma Energiequelle zuzustimmen, erfolgte bis auf eine Enthaltung einstimmig.